Fragen zur Restaurierung 1964er Holzpirat

#2
Hallo Lars,
Glückwunsch zum Holzpiraten. Soweit die Bilder macht er tatsächlich einen guten Eindruck.
Um das Segeln anzufangen ist der Pirat denk ich eine gute Wahl. Ich war 20 Jahre älter als du als ich auch mit einem Piraten, ebenfalls Wasserlieger, angefangen habe und habe es nicht bereut. Allerdings ist es bei mit auch so, dass ich durchaus Spaß daran habe während den Segelpausen am Boot rumzubasteln.

Dein Boot ist aus dem VEB Yachtwerft Berlin also schonmal mit guter Qualität Mahagoni gebaut.
Ich für meinen Teil halte es auch nicht für sooo problematisch wenn Boote länger auf dem Trockenen liegen, vorausgesetzt, dass sie ordentlich luftig z.b. in einer Scheune aufgehängt sind und nicht etwa unter einer Plane im Garten zwischen Brennesseln rotten müssen.
Das trockene Holz schwindet dabei natürlich , bleibt aber bei einem Wert von ca. 15% Holzfeuchte stabil und für Pilze/Bakterien relativ uninteressant.
In diesem Zustand kannst du auch alle Arbeiten, besonders die Oberfläche gut machen. Wenn alles fertig ist schmeiß das Boot mit ein paar Auftriebskörpern drin ins Wasser und lass es absacken. Kann ev. bis zu 10 Tagen dauern bis das Holz genug gequollen ist um das Boot ausschöpfen zu können.
Hier kommt die Offenpoorigkeit ins Spiel : Wasser sollte ins Holz rein, und vor allem auch wieder raus können.
Also das wäre bei mir der wichtige Aspekt.
Du willst das Boot segeln und nicht vorrangig schick sanieren. Find ich gut.
Warum also nicht einfach etwas Zurückhaltung bei den vielen anstehenden Arbeiten ? Das stehende und laufende Gut fit machen und dann für die erste Saison ab ins Wasser.
Evt. offenbaren sich dann im ersten Jahr die Schwachstellen.
Anstelle der losen Kalfalterung ist hier im Forum oft von Sikaflex die Rede. Das könntest du als erste Maßnahme einbringen und den Unterwasseranstrich erneuern.
Ich befürchte aber, dass du um das Abnehmen ( oder zumindest Anreißen ) des inneren Anstriches nicht herum kommen wirst. Gerade da muss Wasser hin und her diffundieren.
Übrige Behandlung mit einkomponentigen Ölfarben ist meine Wahl.
Zu den festen Schrauben : manchmal hilft es Kriechöl ( WD 40...) einwirken zu lassen. Im schlimmsten Fall Ausstemmen / Ausbohren.Dann ist es oft notwendig einen Holzstopfen zu setzten, ist aber eigentlich kein großer Aufwand.

Übrigens sind ein paar Piraten Ende August bei Mike am Neusiedler See. Da du schon mal aus dem Süden bist...

Gruß aus Oberfranken,
Wastl
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#2
Hallo Lars,
Glückwunsch zum Holzpiraten. Soweit die Bilder macht er tatsächlich einen guten Eindruck.
Um das Segeln anzufangen ist der Pirat denk ich eine gute Wahl. Ich war 20 Jahre älter als du als ich auch mit einem Piraten, ebenfalls Wasserlieger, angefangen habe und habe es nicht bereut. Allerdings ist es bei mit auch so, dass ich durchaus Spaß daran habe während den Segelpausen am Boot rumzubasteln.

Dein Boot ist aus dem VEB Yachtwerft Berlin also schonmal mit guter Qualität Mahagoni gebaut.
Ich für meinen Teil halte es auch nicht für sooo problematisch wenn Boote länger auf dem Trockenen liegen, vorausgesetzt, dass sie ordentlich luftig z.b. in einer Scheune aufgehängt sind und nicht etwa unter einer Plane im Garten zwischen Brennesseln rotten müssen.
Das trockene Holz schwindet dabei natürlich , bleibt aber bei einem Wert von ca. 15% Holzfeuchte stabil und für Pilze/Bakterien relativ uninteressant.
In diesem Zustand kannst du auch alle Arbeiten, besonders die Oberfläche gut machen. Wenn alles fertig ist schmeiß das Boot mit ein paar Auftriebskörpern drin ins Wasser und lass es absacken. Kann ev. bis zu 10 Tagen dauern bis das Holz genug gequollen ist um das Boot ausschöpfen zu können.
Hier kommt die Offenpoorigkeit ins Spiel : Wasser sollte ins Holz rein, und vor allem auch wieder raus können.
Also das wäre bei mir der wichtige Aspekt.
Du willst das Boot segeln und nicht vorrangig schick sanieren. Find ich gut.
Warum also nicht einfach etwas Zurückhaltung bei den vielen anstehenden Arbeiten ? Das stehende und laufende Gut fit machen und dann für die erste Saison ab ins Wasser.
Evt. offenbaren sich dann im ersten Jahr die Schwachstellen.
Anstelle der losen Kalfalterung ist hier im Forum oft von Sikaflex die Rede. Das könntest du als erste Maßnahme einbringen und den Unterwasseranstrich erneuern.
Ich befürchte aber, dass du um das Abnehmen ( oder zumindest Anreißen ) des inneren Anstriches nicht herum kommen wirst. Gerade da muss Wasser hin und her diffundieren.
Übrige Behandlung mit einkomponentigen Ölfarben ist meine Wahl.
Zu den festen Schrauben : manchmal hilft es Kriechöl ( WD 40...) einwirken zu lassen. Im schlimmsten Fall Ausstemmen / Ausbohren.Dann ist es oft notwendig einen Holzstopfen zu setzten, ist aber eigentlich kein großer Aufwand.

Übrigens sind ein paar Piraten Ende August bei Mike am Neusiedler See. Da du schon mal aus dem Süden bist...

Gruß aus Oberfranken,
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RE: Fragen zur Restaurierung 1964er Holzpirat - von Wastl - 08.08.2020, 08:20

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