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Restauration Yoda - Druckversion

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Restauration Yoda - Eberhard - 22.04.2019

       
Liebe Piratengemeinde,
ich möchte euch hier, natürlich nicht gerade uneigennützig, an meiner Restaurierung teilhaben lassen, und entsprechend aufkommende Fragen stellen.
Hier gleich die erste: Der Schwertkasten muss ausgebaut werden, und bevor ich das Boot wende, um die Bolzen herauszuoperieren, will ich die Wangen lösen, mit denen der Schwertkasten befestigt ist. Ich sehe aber auch nach gründlichem Kratzen nur flache Köpfe ohne Schlitz o.ä. Hier zwei Fotos von den beiden Seiten einer Wange:
Oder müssen diese Nieten (?) gar nicht gelöst werden und der Schwertkasten ist irgendwie anders befestigt, evtl. nur eingeschoben?
Und gleich noch eine Frage: Gibt es von den Insidern unter euch irgendeinen Trick, wie man die abgerissenen Schraubengewinde herausbekommt? Bei gefühlt 200 Schrauben ist das einzelne Herausoperieren eine echte Herausforderung, zumal die Gewinde oft noch einmal abbrechen, wenn man sie gerade ein Stückchen herausbekommen hat.
Ich freue mich über alle Tipps, Eberhard


RE: Restauration Yoda - Malte - 24.04.2019

Moin Eberhard,
das sind sehr schöne Kupfernieten. Das glatte Ende ist der Kopf, das andere das Hütchen. So was rottet nicht ist aber in deinem Fall unschön zu entfernen. Man kann eigentlich nur eine Seite abbohren (der Kopf sollte leichter sein) und dann den Rest ausschlagen mit einem dünnen Stempel sozusagen. Ich schau mal, ob ich ein Foto finde dazu.


RE: Restauration Yoda - Eberhard - 24.04.2019

Vielen Dank, Malte, und müssen diese überhaupt heraus, wenn ich den Schwertkasten ausbauen will, oder ist er irgendwie anders befestigt (oder vielleicht nur eingeklemmt zwischen den senkrechten Stützen)?


RE: Restauration Yoda - Malte - 24.04.2019

Hallo Eberhard,

anbei habe ich zwei Fotos gefunden und unten verlinkt, wie man Nieten rausschlagen kann (gefunden auf https://zuendapp200s.wordpress.com/2014/02/22/uberholung-der-bremsen/)

Wenn du den Schwertkasten ganz raus nehmen möchtest, kommst du um das Lösen der Verstrebungen nicht herum. Neben der Halterung der Bodenbretter dienen die zur Stabilität des Schwertkastens natürlich. Die eigentliche Befestigung ist aber im Kiel selbst. Hier dürfte der schwierigste Teil deines Vorhabens auf dich warten (große Schrauben, die je nach Zustand ggf. schwer zu lösen sein könnten plus die Einleimung). Bitte denke auch daran, dass der Rumpf ohne den Kasten und seinen Verstrebungen an Verwindungsfestigkeit verliert, wenn du das Boot umdrehst.

Hier die zwei Fotos:
https://zuendapp200s.files.wordpress.com/2014/02/p1180348.jpg

https://zuendapp200s.files.wordpress.com/2014/02/p1180413.jpg


RE: Restauration Yoda - MikeD - 25.04.2019

(24.04.2019, 22:46)Malte schrieb: Bitte denke auch daran, dass der Rumpf ohne den Kasten und seinen Verstrebungen an Verwindungsfestigkeit verliert, wenn du das Boot umdrehst.

Bitte unbedingt den Rumpf mit Querleisten absperren ... die können entweder mit Zwingen an den Cockpitschlingen befestigt oder in die Stringer genagelt werden (wenn auch das Deck dran ist) ... damit der Rumpf nicht auseinandergeht und die Vermessung dadurch verloren geht (oder noch schlimmeres passiert)


RE: Restauration Yoda - Eberhard - 25.04.2019

Danke, Malte und Mike, für eure wertvollen Tipps, ich werde es so handhaben.
Noch zwei Fragen:
1. Wo ist der Schwertkasten befestigt? Ich finde keine Schrauben mehr außer denjenigen an der oberen Abschlussplatte mit dem Schlitz (die ich schon entfernt habe), die in den Schwertkasten greifen.
2. Ich habe mir einen Satz Linksausdreher gekauft, aber ich fürchte, dafür muss der Kopf noch an den Schrauben sein. Gibt es irgendeine praktikable Möglichkeit, die vielen Schraubengewinde aus dem Holz zu entfernen, ohne zu viel kaputt zu machen?
Wie immer dankbar für alle Tipps, Eberhard

Und Mike, was sind bitte die Cockpitschlingen?


RE: Restauration Yoda - Eberhard - 25.04.2019

Und gibt es vielleicht irgendwo eine Explosionszeichnung des Holzpiraten mit den Fachbegriffen, damit ich nicht immer so dumme Fragen stellen muss?


RE: Restauration Yoda - Eberhard - 28.04.2019

Sind meine Fragen zu doof oder warum gibt es hier keinen, der mir antworten kann?
Ich stehe etwas auf dem Schlauch und komme nicht weiter, Eberhard


RE: Restauration Yoda - Wastl - 28.04.2019

Hallo Eberhard,
auf der Holzpiratenseite von Malte sind einige Restaurationen von Piraten dokumentiert.
Bei ELISE zum Beispiel kann man auf den Bildern schön die Verleimung/Verschraubung des Schwertkastens sehen.
http://www.holzpirat.org/restaurierung/pirat-elise/
Auch wenn man sich im Einzelfall auf Abweichungen einstellen muss, sind die Restaurationsbeschreibungen sehr hilfreich.

Die Arbeiten die du angehst habe ich noch nicht gemacht. Deshalb halte ich mich natürlich mit Ratschlägen zurück.
Um abgerissene Schrauben rauszubekommen weiß ich leider auch kein probates Mittel.
Ich habe da aber schon mit einem 10er Stopfenbohrer umliegendes Holz entfernt um an den Schraubenrest zu kommen.
https://www.amazon.de/FITYLE-Zapfenbohrer-Forstnerbohrer-Stopfenbohrer-8mm-40mm/dp/B079Z78S1J/ref=sr_1_6?hvadid=184363234041&hvdev=c&hvlocphy=20229&hvnetw=g&hvpos=1t1&hvqmt=e&hvrand=2620891123748809265&hvtargid=kwd-316606173817&keywords=stopfenbohrer&qid=1556451827&s=gateway&sr=8-6
Danach muss halt wieder ein entsprechend großer Holzstopfen eingeleimt werden.

Alle Bauteile sind in den Bauplänen benannt :
http://www.holzpirat.org/die-segeljolle/bauplane/


Bin aber sehr gespannt auf deine Arbeit und freue mich auf weitere Bilder,
Wastl


RE: Restauration Yoda - Wastl - 28.04.2019

Und der Beitrag könnte dir eventuell auch weiterhelfen :
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=97375
Zitat :
Hier ist der Multimaster ein Superkumpel, wenn es darum geht Schrauben mit abgerissenen oder runtergeschliffenen Köpfen wieder flott zu machen. Über den Zustand des "Holzes" braucht man nicht groß reden.

Gruß,Wastl