75-Jahre-Pirat

2013 war ein besonderes Jahr: das Holzpiratenfestival hatte 10 jähriges Jubiläum und die Pirat Jolle hatte ihr 75 jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass gab es in Berlin auf dem Tegeler See eine große Regatta an der über 140 Piraten Segeljollen (davon 13 Holzjollen) teilnahmen. Hier auf der Seite habe ich einige Beiträge zu dem Thema verfasst und führe diese nun auf dieser Unterseite zusammen zum leichteren Auffinden.

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Weitere Videos auf Youtube gibt es hier: Video von Murat SuntayVideo von Horst Kaufmann

Guter Beginn: 16 Holzpiraten in Berlin gemeldet

Die Hälfte von den Holzpiraten sind Teilnehmer vom „Festival der Holzpiraten“ (gelb markiert).

Meldeliste75JahrePirat 19.4.2013

Meldeliste 75 Jahre Pirat vom 19.4.2013

Mein Bericht aus Berlin zur 75-Jahre-Pirat-Jubiläumsregatta

Über 140 Piraten sind am 9.Mai 2013 nach Berlin zum Tegeler Segelclub und zwei benachbarten Vereinen gereist, um an diesen Ereignis teilzunehmen. Ich muss den Organisatoren und zahlreichen Helfern gratulieren für den reibungslosen Ablauf mit dieser Masse von Booten und Teilnehmern, Hut ab!

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Vor dem TSC: überall sind Piratenjollen, drei weitere Vereine halfen mit

Als Organisator des Holzpiratenfestivals weiß ich nur zu gut wie aufwendig so etwas ist. Ich habe es genossen mal selbst Gast zu sein und habe mich als Holzpirat sehr wohl gefühlt unter all den GFK-Piraten. Das Revier war sehr schön und die Regatten schön gelegt.

Die 13 Holzpiraten starteten immer als erste Gruppe, anschließend folgten mehrere Gruppen GFK-Piraten. Die Zeit kurz vor den Starts war besonders aufregend, musste man doch bei all den vielen Booten sehr darauf aufpassen keine Kollision zu verursachen. Es wurde sehr eng an der Startlinie (siehe auch im Video ganz oben).

Sehr gefreut habe ich mich alte Bekannte vom Holzpiratenfestival wieder zu treffen. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen.

Am ersten Tag konnten gleich drei von vier geplanten Wettfahrten gesegelt werden, so dass am Folgetag nur noch eine Wettfahrt stattfand. Ich selbst belegte einen Platz im Mittelfeld, was aber nicht verwunderlich war, da ich ohne Spinnaker das Nachsehen hatte auf den Vor-den-Wind-Kursen. Abgesehen von einem starke Regenschauer war das Wetter jedoch milde und bescherte uns 3 Windstärken. Die Winddreher am ersten Segeltag waren jedoch eine kleine Herausforderung auf der Kreuz.

 

Schön für uns war es auch andere Holzpiraten kennen zu lernen. Ein junges Team (G 2222) räumte denn auch den ersten Platz ab – jenes Boot ist auch im Jubiläumsartikel vom Yacht Classic Magazin 2/2013 ab Seite 22 zu bewundern. Überhaupt war ich von der Altersmischung der Segler begeistert. Es waren alle Altersklassen vertreten – ein typisches Bild für diese alte Jollenklasse. Von den Jugendlichen bis hin zu den Altmeistern waren alle am Start und verliehen der Jubiläumsregatta eine tolle Stimmung, die ich durchweg positiv erlebt habe. Für uns Holzpiratensegler war die Masse an Jollen und Crews ungewohnt, aber auf eine angenehme Art. Alle waren einhellig der Meinung, dass es uns als tolles Segelerlebnis in Erinnerung bleiben wird.

Die Ergebnisliste der Holzpiratenwettfahrt

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Lob von Ehrenrat der Klassenvereinigung

Gefreut habe ich mich über diese Worte von Carsten Jansen (Ehrenrat der Klassenvereinigung) (Auszug aus seinem Reisebericht):

Es war auch toll endlich einmal einen Teil der Holzbootcrew persönlich kennenzulernen. Denn die Truppe um Malte Storn leistet auch sehr viel Gutes für die Klasse und es zeugt von großer Liebe zum und für den Piraten, wenn man sich die nicht so pflegeleichten Boote anschaut oder wenn man die Restaurierungen auf der tollen WEB-Site: holzpirat.org anschaut. Hut ab vor eurer Leistung, die auch hilft der Klasse Ewigkeitscharakter zu verleihen.

Quelle: Wassersport-Verein-Güstrow 1928 e.V., siehe vollständigen Artikel hier.

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von links: Carsten Jansen (Ehrenrat der Piraten Klassenvereinigung) und Malte Storn (Festival der Holzpiraten)

Meine Empfehlung: das Jubiläumsbuch – 75 Jahre Piraten Klasse

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Malte Storn mit Jochen Bredt, dem Verfasser des Jubiläumsbuches.
„Jochen, vielen Dank für diese großartige Arbeit! Hut ab!“

Jochen Bredt hat anlässlich der 75-Jahre-Pirat Jubiläums in Berlin ein sehr schönes Buch herausgebracht. Mit einem Umfang von über 200 Seiten ist es auch außerordentlich umfangreich geworden.

Natürlich kann ich es hier nicht zum Download bereitstellen, jedoch möchte ich mit dem Auszug der schönen Kapitelübersichten den Appetit anregen, dieses Buch zu erwerben. Mit 10 EUR plus Versandkosten ist es sehr fair im Preis und hier zu beziehen bei der Klassenvereinigung der Piraten.

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Sehr gefreut habe ich mich, dass ich mit meinem „Festival der Holzpiraten„, welches 2013 sein 10-jähriges-Jubiläum feiert, auch mit aufgenommen wurde. Mit freundlicher Genehmigung von Jochen veröffentliche ich hier den Auszug meines Abschnittes im Buch

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Anlässlich des Geburtstages der Pirat Jolle durften auch die Holzpiraten nicht fehlen. Hintergrund ist das „Festival der Holzpiraten“ welches 2013 auch ein Jubiläum feiert (10 Jahre) und mittlerweile sehr bekannt geworden.. Wer im Internet nach Holzpiraten sucht stolpert zwangsläufig über diese Homepage und findet neben der Regatta zahlreiche Informationen zu dieser schönen alten Holzjolle. So kam es, dass ich angesprochen wurde von Jochen mich in dem Jubiläumsbuch mit meinem Engagement in der Szene auch zu verewigen. Vielen Dank dafür, Jochen, und für die freundliche Genehmigung den Auszug hier veröffentlichen zu dürfen!

Je älter die Pirat-Jolle wird, desto mehr besinnt man sich der Wurzeln dieser Jollenklasse. Die Liebe zu den alten Holzjollen erfährt in den letzten Jahren ohnehin stetig Auftrieb. Magazine wie „Yacht Classic“ sind Ausdruck dieses Trends. Das vorliegende Jubiläumsbuch gibt allen Interessierten einen tiefen Einblick in diese schöne Jollenklasse, die sowohl Holzbootliebhaber wie auch aktive (GFK-)Regattasegler gleichermaßen anspricht, egal ob jung oder alt.

Das weitere Echo in den Printmedien

Im Vorfeld des Sommers 2013 gab es ein paar Publikationen in den Printmedien die sich an mich wegen der Holzpiraten wandten und freundlicherweise Ihre Artikel später zur Verfügung stellten.

Holzpiraten im Segeln Magazin

In der Ausgabe 1/2013 des segeln Magazin kann man einen sehr schönen Artikel zum 75-jährigen-Jubiläum der Pirat Segeljolle lesen. Auf über 6 Seiten mit vielen Fotos von unserem 2012er Festival der Holzpiraten wird über die Geschichte dieser Segeljolle berichtet. Immer wieder wird dabei in Passagen über das Holzpiratenfestival berichtet. So wie es aussieht hat es dem Journalisten Jan Maas sehr gut gefallen. Er segelte mit und war sehr angetan. Seine Impressionen flossen in eine sehr schöne Reportage mit wunderbaren Bildern (siehe unten).

Mit der freundlichen Genehmigung vom Segeln Magazin freue ich mich nun den Artikel als PDF Auszug hier veröffentlichen zu dürfen. Viel Freude beim Lesen!

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Anmerkung: die Meldung, dass das Holzpiratenfestival 2013 zusammen mit der Jubiläumsregatta in Berlin ausgetragen würde, stimmte nicht. Unsere Teilnehmer sprachen sich dagegen aus und daher findet das 10.Festival wie üblich im Spätsommer am Steinhuder Meer statt (siehe Fotos hier).

75-Jahre-Pirat – Artikel im Bootshandel Magazin

Das Bootshandel Magazin hat einen Artikel zum 75 jährigen Geburtstag der Pirat Segeljolle in der aktuellen Ausgabe April 2013 rausgebracht.

  • Bootshandel-Magazin-2013-04-Titel

Bootshandel-Magazin-2013-04-Titel

Gerne habe ich hier mit Bildern von unserer Website unterstützt. Der dazugehörige Artikel wurde uns freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt und auch auf unser Holzpiratenfestival verwiesen. Bitte lese selbst:

  • PDF-Artikelvorschau-bootshandel-magazin

Klicken für PDF

Eine Sammlung von weiteren Presseartikeln zum Holzpiratenfestival finden Ihr auf der Seite „Printmedien„.

Die Jolle „Pirat“ wird 75

von Bernd Klabunde mit freundlicher Genehmigung. Quelle: Förderverein Deutsche Museumswerft e.V. Mitglieder-Zeitschrift No. 32 – Dezember 2012

Dieser Segelboottyp kann mit Fug und Recht als „Alte Dame“ bezeichnet werden, denn welche Jolle kann schon auf ein derart langjähriges und vielseitiges Leben zurückblicken. Die meisten der inzwischen „sehr erwachsenen“ Segler haben auf diesem Boot ihre Künste erlernt und mit und auf einem Piraten ihre „Segelbeine“ erhalten, ob sie später nun auf Regatten erfolgreich waren/noch sind oder sich nur als Freizeitskipper betätigten/noch betätigen.

Pirat Jolle

Es war im Jahre 1938, als die Zeitschrift „Die Yacht“ einen Konstruktions-Wettbewerb ausschrieb, den dann Carl Martens gewann. Seitdem sind allein in unserem Land weit über 7.000 Piraten gebaut worden – ob nun auf einer Werft oder durch Eigenarbeit. Eine erhebliche Zahl dieser hergestellten Jollen ist nie beim DSV der BRD oder der entsprechenden Organisation der DDR registriert worden.

Natürlich haben sich die zum Bau notwendigen Materialien mit der Zeit verändert: wurde der Pirat bis in die 1960er Jahre in erster Linie aus Holz hergestellt, wobei es zuerst Vollholz war und man mit den Jahren immer mehr zu einem wasserfesten Bootsbausperrholz wechselte. Dann trat Kunststoff seinen Siegeszug (?) an. Wohl gab es anfangs noch viele Piraten, bei denen wenigstens die Decks aus (Sperr-)Holz waren, doch inzwischen entsteht diese Jolle komplett aus Kunststoff und für nur noch sehr, sehr wenige Neubauten wird Holz verwendet (Vollholz spielt dabei aber fast gar keine Rolle mehr).

Natürlich haben sich auch die Bauvorschriften geändert, doch sein Äusseres hat der Pirat zumindest optisch nicht verloren und ist nach wie vor als solcher zu erkennen.

Auch die Segel sind nur geringfügig in ihrem Schnitt verändert worden, doch war das Material anfangs Baumwolle, während es sich natürlich heute um künstliche Tuche handelt. Ebenfalls hat sich die Anzahl der Tuchbahnen der Segel sehr verringert. 

Holzpiratsegelbahnen

Holzpiratsegelbahnen

In der Anfangszeit – so zeigen es Photos – waren es bis zu 43 (!) Streifen, in den 1970er reduzierte sich die Zahl auf etwa 10 und heute gibt es Segel, die nur noch aus einem durchgehenden Tuch bestehen. Auch das bekannte Segelzeichen (das „Hackebeil“) hat Änderungen erfahren:

  • Hackebeile

Hackebeile

links eine der ersten Formen,die auf den Segeln von Piraten zu finden waren, rechts die heutige Form. Bei offiziellen Regatten ist die neue Form üblich.

So wie sich alles wandelt, so ist es auch bei der Jolle vom Typ Pirat geschehen – doch die Klassenvereinigung hat ein wachsames Auge darauf, dass die Veränderungen beim Piraten sich in Grenzen halten und diese Jolle weiterhin international vergleichbar gebaut werden kann und selbst die älteren Exemplare an Regatten teilnehmen können. – Übrigens zum Thema „international“: der Pirat ist – wenn auch nicht in jedem Land mit einer eigenen Klassenvereinigung vertreten – so doch in fast ganz Europa zu finden. Klassenvereinigungen gibt es zudem u.a. in der Türkei und sogar in Chile.

Angaben und Daten zum Piraten:

Es handelt sich um eine Jolle, die als ziemlich stabil und sicher zu bezeichnen ist und von Jung und Alt geichermassen gesegelt werden kann. Selbst für grössere Törns ist der Pirat geeignet, wenn man sich denn mit einer Zelt-Persenning, jeweils Luftmatratzen neben dem Schwertkasten und den üblichen Einfachheiten bei dem zur Verfügung stehenden Platz zufrieden gibt und die Seemannschaft beachtet!

Bauform: Knickspantjolle
Takelungsart: Sloop
Länge ü.A.: 5,00 m (Länge a.W.: 4,68 m)
Breite ü.A.: 1,61 m
Segelfläche: 10,00 qm
– davon Grossegel: 7,28 qm
– Vorsegel 2,72 qm
Masthöhe: 6,29 m (über Deck: 5,86 m)
Tiefgang ohne Schwert: 0,20 m
Tiefgang mit Schwert: 1,05 m
Gewicht: 218 kg (segelfertig)
Yardstikzahl: 110 (GFK), 113 (Holz, modern), 116 (Holz, alt)