Neulich fragte jemand vom HSC (Hamburger Segel Club) für die Hamburg Summer Classic Regatta mich an wie die Yardstick Zahl (wikipedia) für den Piraten sei. Dies ist eine schöne Regatta bei der ich 2014 mit Moritz zusammen teilgenommen hatte. Der HSC braucht sie für seinen Känguruh-Start, d.h. die Boote mit dem höchsten Yardstick starten zuerst. In Folgen können alle theoretisch zum gleichen Zeitpunkt durch das Ziel gehen. Ein gutes Verfahren, da dort sehr viele unterschiedliche Holzjollen und -yachten teilnehmen.
Hhm, aber die Yardstickzahl? Da waren Unterschiede zwischen Alumast und Holzmast, aber wie hoch? Beim Holzpiratenfestival spielt diese Yardstick Zahl keine Rolle denn wir machen keinen Unterschied, der Einfachheit halber. Ferner verzichten wir auf Spinnaker, da nicht alle Boote einen haben.
Also die Suchmaschine angeworfen und raus kam dieser Link:
https://www.dsv.org/app/uploads/yardstickzahlen-aktuell-web.pdf
Auf Seite 27 findet man in der 2022er Ausgabe drei Varianten:
110 für Pirat GFK (=GFK Rumpf + Alu Mast & Baum)
112 für Pirat Holz mit Alu Rigg (=Holz Rumpf + Alu Mast & Baum)
116 für Pirat Touren Holz 116 (=Holz Rumpf + Holz Mast & Baum)
Interessant wäre ggf. eine historische Entwicklung dieser Werte, aber wer hat so etwas schon?
So, nun ist das auch auf dieser Website mal vermerkt. Diese Information hat tatsächlich noch gefehlt 🙂
Mal eben in der Erinnerung gekramt: Mitte der 1970er waren meiner Erinnerung nach die YS-Werte konstant 20 Punkte niedriger, also bei 96. Damit habe ich meiner Erinnerung nach noch meine erste YS-Regatte gefahren. Das war aber durch die Bank so, ein IOR-Half lag dann bei 86 oder so. 100er YS war also ein langsames Boot. Irgendwann wurden die Basiszahlen um 20 erhöht.
Und meiner Erinnerung nach ist die Differenzierung nach GfK – Holz / Alu – Holz / Holz erst später in den 1980ern (oder sogar erst in den 1990ern?) gekommen. Helmut (Loos) müsste dazu etwas sagen können; nachdem seine Versuche mit Holzbooten Ende der 1970er keine Renaissance schneller Holzbauten mit sich brachte, wurden GfK-Boote (auch mit Holzdeck) bald zum Goldstandard in den Regatten. Holz / Alu waren oft gut ausgerüstet und Ende der 1970er Regattastandard, Holz / Holz waren eben die „Klassiker“, Wanderboote, … An der Stelle vermute ich, dass die empirische Basis von YS dies auch noch verstärkt(e).
Vielleicht findet sich auch etwas im Jubiläumshandbuch, liegt aber gerade woanders.