Wenn das Focksegel mit seinem integrierten Niroseil (Stahlseil) gesetzt ist, ist es meist so gut durchgesetzt, so dass es die Funktion des Vorstages übernimmt. Die höhere Spannung führt zu einem lose hin und her baumelnden Vorstag beim Segeln.
Da mich das sowohl optisch störte als auch das Schlagen gegen die Fock missfiel, baute ich mir einen „automatischen Strammhalter“. Mein Vorstag ist insgesamt verkürzt und die letzten 20 cm werden überbrückt mit einem Tampen aus Dyneema und einem Gummistropp. Jener ist so von der Länge bemessen, dass er auf Zug ist, wenn der Dyneematampen die Last trägt (Stand wenn die Segel nicht gesetzt sind). Beim Setzen des Vorsegels übernimmt das integrierte Niroseil die Funktion des Vorstages. Hierbei reduziert sich die Vorstagslänge was gemeinhin zum baumelnden Vorstag während des Segelns führt. Der Gummistropp bringt nun das nicht genutzte Vorstag wieder auf Zug und das Hin- und Herschlagen gegen das Segel hat ein Ende.
Damit mich der Anblick dieser Konstruktion (der entlastete Dynematampen) beim Segeln nicht optisch stört, habe ich das Ganze oben am Mastbeschlag angeordnet und nicht unten am Bugbeschlag. Hübscher Nebeneffekt: bei Fotos über den Bug nach vorne steht das Vorstag wie eine Eins 🙂
Vorstagspannerposition: Segel nicht gesetzt, Vorstag hält Mast
Vorstagspannerposition: Segel gesetzt, Vorliek hält Mast
Dieser Tipp ist mit weiteren anderen auf der Seite „Tipps & Tricks“ zu finden.
Hallo, ich beschäftige mich als Schwertzugvogel-Eigner gerade mit demselben Problem, danke erstmal für den Tipp bzw. überhaupt für diese tolle Internetseite. Die vorgeschlagene Lösung halte ich aber aus zwei Gründen für nicht richtig: Erstens machen die oben am Mast angebrachten Gummis eine Wartung schwierig und können mit einer Persenning nicht vor Sonnenlicht und Wetter geschützt werden, sodaß sie binnen kurzer Zeit „hinüber“ sind. Zweitens ist das nicht sicher und daher nicht seemännisch: Die Gummis werden früher oder später reißen – sicher genau dann, wenn der Vorschoter das Fockfall fiert – dann fällt dem Skipper der Mast auf die Birne. Segeln ohne Fock wäre mit der Konstruktion extremes Risiko. Für eine Lösung des Problems kann man das Vorstag mit Wantenhänger am Stevenbeschlag befestigen (hierfür wären aber längere Beschläge als am Pirat üblich nötig) und dann im Betrieb nach Durchsetzen des Fockfalls das Stag mit Bändseln spannen (im Idealfall in Richtung recht voraus).
Wenn man es so macht wie von Malte vorgeschlagen, dann müsste man unbedingt die Konstruktion mit einem Drahtseilstropp sichern, sodaß beim Reißen der Gummis das Vorstag nicht ganz flöten geht. Derzeit bau ich mir gerade eine Variante der von mir beschriebenen Konstruktion, ich werde Euch im April 2014 Bilder schicken, wenns fertig ist… Grüße, Andreas
Hallo Andreas, falls der Gummistropp reißt, kommt ja das Stück Dynema zum Einsatz, also keine Gefahr den Mast zu verlieren. Jenes Stück kommt ja ohnehin nur dann zum Zuge, wenn die Segel nicht angeschlagen sind, also keine große Belastung ist. Ist die Fock richtig durchgesetzt, liegt die Last ja bei deren Nirodraht.