Holzkohlegrill für das Wandersegeln

Bei meinen Wandersegeltörns habe ich oft Einweggrills verwendet, so wie man sie z.B. oft an Tankstellen findet.

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Diese verrichten eigentlich einen guten Dienst, wenn man mit einer kleinen Segeljolle wie dem Holzpiraten unterwegs ist. Einziger Schwachpunkt ist der nicht höhenverstellbare Rost, welcher zu nahe über der Kohle liegt und somit zu heiß für das Grillgut ist. Letzten Sommer habe ich mir daher diesen faltbaren Grill von Esbit gekauft.

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Er ist kompakt in den Maßen, aus Edelstahl, hat einen 3-fach höhenverstellbaren Rost mit Schmutzfolie für den Transport, sogar ein Kohlesäckchen und eine Tragetasche. Nach dem ersten Grillversuch offenbarte sich der Nachteil zum Einweggrill: Reinigung des Grills von zähen, runtergetropften Fett. Zur Erleichterung lege ich nun daher eine Aluschale unter die Kohle zum Auffangen des gröbsten Drecks.

In der vorletzten Yacht (Ausgabe 12-2013, ab Seite 30) gab es gerade zufällig einen Test für Holzkohlegrills für den Bordgebrauch. Dieses Modell schnitt hierbei gut ab und lag mit ca. 50 EUR noch im untersten Preisbereich.

Ich freue mich auf den nächsten Segeltörn mit Grillen am Abend und meinem Bootsbier 🙂

[Update 25.04.2015]
Für diesen Grill gibt es, wer es mag, auch Füße für einen höheren Stand. Beim Wandersegeln verzichte ich auf diesen zusätzlichen Ballast.

Kohlegrill-Ständer

Jubiläumsbuch – 75 Jahre Piraten Klasse

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Malte Storn mit Jochen Bredt, dem Verfasser des Jubiläumsbuches.
–> „Jochen, vielen Dank für diese großartige Arbeit! Hut ab!“

Jochen Bredt hat anlässlich der 75-Jahre-Pirat Jubiläums in Berlin (siehe Bericht) ein sehr schönes Buch herausgebracht. Mit einem Umfang von über 200 Seiten ist es auch außerordentlich umfangreich geworden.

Natürlich kann ich es hier nicht zum Download bereitstellen, jedoch möchte ich mit dem Auszug der schönen Kapitelübersichten den Appetit anregen, dieses Buch zu erwerben. Mit 10 EUR plus Versandkosten ist es sehr fair im Preis und hier zu beziehen bei der Klassenvereinigung der Piraten.

Sehr gefreut habe ich mich, dass ich mit meinem „Festival der Holzpiraten“, welches 2013 sein 10-jähriges-Jubiläum feiert, auch mit aufgenommen wurde. Je älter die Pirat-Jolle wird desto mehr besinnt man sich der Wurzeln dieser Jollenklasse. Die Liebe zu den alten Holzjollen erfährt in den letzten Jahren stetig Auftrieb. Magazine wie „Yacht Classic“ sind Ausdruck dieses Trends. Das vorliegende Jubiläumsbuch gibt allen Interessierten einen tiefen Einblick in diese schöne Jollenklasse, die sowohl Holzbootliebhaber wie auch aktive (GFK-)Regattasegler gleichermaßen anspricht, egal ob jung oder alt.

Ich war in Berlin – 75-Jahre-Pirat-Jubiläumsregatta

Über 140 Piraten sind am 9.Mai 2013 nach Berlin zum Tegeler Segelclub und zwei benachbarten Vereinen gereist, um an diesen Ereignis teilzunehmen. Ich muss den Organisatoren und zahlreichen Helfern gratulieren für den reibungslosen Ablauf mit dieser Masse von Booten und Teilnehmern, Hut ab!

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Vor dem TSC – Piratenjollen überall

Als Organisator des Holzpiratenfestivals weiß ich nur zu gut wie aufwendig so etwas ist. Ich habe es genossen mal selbst Gast zu sein und habe mich als Holzpirat sehr wohl gefühlt unter all den GFK-Piraten. Das Revier war sehr schön und die Regatten schön gelegt. Weiterlesen

75-Jahre-Pirat – Artikel im Bootshandel Magazin

Das Bootshandel Magazin hat einen Artikel zum 75 jährigen Geburtstag der Pirat Segeljolle in der aktuellen Ausgabe April 2013 rausgebracht.

Bootshandel-Magazin-2013-04-Titel

Bootshandel-Magazin-2013-04-Titel

Gerne habe ich hier mit Bildern von unserer Website unterstützt. Der dazugehörige Artikel wurde uns freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt und auch auf unser Holzpiratenfestival verwiesen. Bitte lesen Sie selbst:

PDF-Artikelvorschau-bootshandel-magazin

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Eine Sammlung von weiteren Presseartikeln zum Holzpiratenfestival finden Sie auf der Seite „Printmedien„.

Die Jolle „Pirat“ wird 75

von Bernd Klabunde mit freundlicher Genehmigung.
Quelle: Förderverein Deutsche Museumswerft e.V.
Mitglieder-Zeitschrift No. 32 – Dezember 2012

 

Dieser Segelboottyp kann mit Fug und Recht als „Alte Dame“ bezeichnet werden, denn welche Jolle kann schon auf ein derart langjähriges und vielseitiges Leben zurückblicken. Die meisten der inzwischen „sehr erwachsenen“ Segler haben auf diesem Boot ihre Künste erlernt und mit und auf einem Piraten ihre „Segelbeine“ erhalten, ob sie später nun auf Regatten erfolgreich waren/noch sind oder sich nur als Freizeitskipper betätigten/noch betätigen.

Pirat Jolle

Pirat Jolle

Es war im Jahre 1938, als die Zeitschrift „Die Yacht“ einen Konstruktions-Wettbewerb ausschrieb, den dann Carl Martens gewann. Seitdem sind allein in unserem Land weit über 7.000 Piraten gebaut worden – ob nun auf einer Werft oder durch Eigenarbeit. Eine erhebliche Zahl dieser hergestellten Jollen ist nie beim DSV der BRD oder der entsprechenden Organisation der DDR registriert worden.

Natürlich haben sich die zum Bau notwendigen Materialien mit der Zeit verändert: wurde der Pirat bis in die 1960er Jahre in erster Linie aus Holz hergestellt, wobei es zuerst Vollholz war und man mit den Jahren immer mehr zu einem wasserfesten Bootsbausperrholz wechselte. Dann trat Kunststoff seinen Siegeszug (?) an. Wohl gab es anfangs noch viele Piraten, bei denen wenigstens die Decks aus (Sperr-)Holz waren, doch inzwischen entsteht diese Jolle komplett aus Kunststoff und für nur noch sehr, sehr wenige Neubauten wird Holz verwendet (Vollholz spielt dabei aber fast gar keine Rolle mehr).

Natürlich haben sich auch die Bauvorschriften geändert, doch sein Äusseres hat der Pirat zumindest optisch nicht verloren und ist nach wie vor als solcher zu erkennen.

Auch die Segel sind nur geringfügig in ihrem Schnitt verändert worden, doch war das Material anfangs Baumwolle, während es sich natürlich heute um künstliche Tuche handelt. Ebenfalls hat sich die Anzahl der Tuchbahnen der Segel sehr verringert. 

Holzpiratsegelbahnen

Holzpiratsegelbahnen

In der Anfangszeit – so zeigen es Photos – waren es bis zu 43 (!) Streifen, in den 1970er reduzierte sich die Zahl auf etwa 10 und heute gibt es Segel, die nur noch aus einem durchgehenden Tuch bestehen. Auch das bekannte Segelzeichen (das „Hackebeil“) hat Änderungen erfahren:

Hackebeile

Hackebeile

links eine der ersten Formen,die auf den Segeln von Piraten zu finden waren, rechts die heutige Form. Bei offiziellen Regatten ist die neue Form üblich.

So wie sich alles wandelt, so ist es auch bei der Jolle vom Typ Pirat geschehen – doch die Klassenvereinigung hat ein wachsames Auge darauf, dass die Veränderungen beim Piraten sich in Grenzen halten und diese Jolle weiterhin international vergleichbar gebaut werden kann und selbst die älteren Exemplare an Regatten teilnehmen können. – Übrigens zum Thema „international“: der Pirat ist – wenn auch nicht in jedem Land mit einer eigenen Klassenvereinigung vertreten – so doch in fast ganz Europa zu finden. Klassenvereinigungen gibt es zudem u.a. in der Türkei und sogar in Chile.

Angaben und Daten zum Piraten:

Es handelt sich um eine Jolle, die als ziemlich stabil und sicher zu bezeichnen ist und von Jung und Alt geichermassen gesegelt werden kann. Selbst für grössere Törns ist der Pirat geeignet, wenn man sich denn mit einer Zelt-Persenning, jeweils Luftmatratzen neben dem Schwertkasten und den üblichen Einfachheiten bei dem zur Verfügung stehenden Platz zufrieden gibt und die Seemannschaft beachtet!

Bauform: Knickspantjolle

Takelungsart: Sloop

Länge ü.A.: 5,00 m (Länge a.W.: 4,68 m)

Breite ü.A.: 1,61 m

Segelfläche: 10,00 qm

– davon Grossegel: 7,28 qm

– Vorsegel 2,72 qm

Masthöhe: 6,29 m (über Deck: 5,86 m)

Tiefgang ohne Schwert: 0,20 m

Tiefgang mit Schwert: 1,05 m

Gewicht: 218 kg (segelfertig)

Yardstikzahl: 110 (GFK), 113 (Holz, modern), 116 (Holz, alt)