Fock per Talje statt Harkenleiste trimmen (Regattapirat)

Hallo zusammen,

neulich kam in den Kommentaren das Thema „Fock Talje statt Harkenleiste“ bei den seltenen Regatta Holzpiraten auf. Hierbei wurde von Bernd Pintarich ein Vorschlag beschrieben, den er nun mit Fotos darstellt zum besseren Verständnis.

Vielen Dank, Bernd für die Erläuterung und die aufbereiteten Fotos! Hier nun dein Beitrag:

Bild 1: zeigt das Vorfall, welches bei meinem Mast mittig aus der Nut heraus kommt (das kann je nach Mast und Beschlagsausführung variieren). Der Schnappschäkel wird dann (natürlich) in die Drahtschlaufe des Fockfalls eingehängt.

Bild 2: zeigt den Fixpunkt der Dyneema-Leine neben dem Mastfuß sowie die Umlenkrolle, die Leine nach achtern führt

Bild 3: zeigt die Durchführung der Trimmleinen durch die Schwertkastenabstützungen. Zwischen der ersten und zweiten Abstützung befindet sich die erste Rolle (Übersetzung).

Bild 4,5: zeigt die nun „doppelte“ Leine und deren Durchführung durch die mittlere Abstützung des Schwertkastens. Nach dieser Abstützung endet die linke Leine bei einer Doppelrolle für die Haupt-Talje. Deren Fixpunkte bzw. die festen Umlenkrolle befinden sich am hinteren Ende des Schwertkastens, müssen aber zuvor noch durch die dritte Schwertkastenabstützung durchgeführt werden!

Die rechte Leine muss nochmals in einem Schnappschäkel eingehängt werden (das war aufgrund der begrenzten Längen der Leinen zwischen den Schwertkastenabstützungen notwendig). Dieser Schnappschäkel kann erst geschlossen werden, wenn der erste Schnappschäkel (Bild 1) eingehängt ist.

Bild 6: zeigt die Umlenkrolle und Klemme am Reitbalken, wo dann die Fock durchsesetzt wird. Die „richtige“ Einstellung habe ich mit Markierungen auf der Leine gekennzeichnet!

Bei der Montage war die größte Tüftelei, die richtige Länge der einzelnen Leinen herzustellen, da alles sehr knapp bemessen ist. Diese Lösung erlaubt mir aber, bei meinem Holzpirat mit der gleichen Riggspannung zu fahren wie bei meinem Regattapirat!

Den Baumniederholer habe ich übrigens nach der gleichen Methode (ohne Schnappschäkel) auf der anderen Seite des Schwertkasten installiert! Hier finden sich aber zwei lose Enden, sodass er beidseitig am Reitbalken bedient werden kann!

Viele Grüße aus Österreich
Euer Bernd

Bronze Fockschotschiene

Auch wenn Bronze in der Blütezeit des Holzjollenbaus sicherlich die Ausnahme darstellte, Eisen und Aluminium waren gängig, sind solche Bronze-Beschläge wirklich sehr schön am Piraten anzusehen. Ich wünschte meine eigene Fockschotschiene würde auch so toll ins Auge stechen.

Rollfock

Eine Rollfock am Holzpiraten habe ich bisher nur selten gesehen. Natürlich ist das nicht Standard, aber sicherlich für Einhandsegler eine große Hilfe. Der Griff am Bugbeschlag aus Bronze gefällt mir gut und gibt es bei GD Dauelsberg zu kaufen (hier vorgestellt).Rollfock-Holzpirat-CIMG69627

Höher am Wind segeln

Um höher an den Wind ran zu gehen muss man die Fock dichter nehmen. Geht dieses nicht mehr, weil der Fockholepunkt dies nicht weiter erlaubt, kann man sich wie hier im Beispiel behelfen. Eine solche Konstruktion habe ich vorher noch nie gesehen.

Höher-An-Wind-Holzpirat-CIMG62349 Höher-An-Wind-Holzpirat-CIMG62350

Vorliekstrecker (II)

Letztes Jahr hatte ich hier einen Vorliekstrecker gezeigt, der unter Deck geführt wird. Hier zeige ich nun eine andere Variante mit Untersetzung.

Fockstrecker-holzpirat2012_51-800px

Damit das nicht genutzte Vorstag gegen die Fock schlägt oder scheuert ist dieses mit einem Gummistropp nach vorne gezogen. Ich persönlich fahre eine andere Gummistropp Lösung, die ich hier schon einmal vorgestellt habe.