Kennt jemand so eine Göhl?

Moin,moin zusammen,
mich hat Björn angeschrieben. Er hat einen Holzpiraten und ist auf der Suche nach der Historie zu seinem Boot. Es hat eine Göhl und eine Baunummer 2026. Der Ausführung nach ist das keine A&R Jolle. Anbei ein paar Auszüge aus seinen Mails:

Göhl am Bug

BjörnS-Holzpirat-P1300162

Göhl am Heck

BjörnS-Holzpirat-P1300169

Hallo,
mir ist vor einem Jahr ein Holzpirat in die Hände gekommen. Die Substanz war nicht mehr so gut, aber besser als erwartet, sodaß ich mich dazu entschlossen habe das Boot wieder aufs Wasser zu bringen, aber vorerst keine Komplettrestauration vorzunehmen. Seitdem habe ich voller Begeisterung die Beiträge auf dieser Seite gelesen.

Leider gibt es zur Historie des Bootes, außer daß es auf der Elbe gesegelt wurde, keine Angaben. Eine Herstellerplakette existiert nicht, das Deck scheint schon einmal sehr unprofessionell mit Sperrholz erneuert worden zu sein und Schadstellen im Schergang wurden einfach unter einer breiten Scheuerleiste versteckt.

Bei den Reparaturarbeiten habe ich nun die Baunummer 2026 unter einer dicken Teerschicht entdeckt. Da das Boot zusätzlich eine ganz hübsche Ziergöhl besitzt habe ich mittlerweile die Hoffnung näheres zur Herkunft zu erfahren. Ich würde mich freuen wenn mir einer von Euch weiterhelfen könnte.
Beste Grüße,
Björn

Diese Baunummer war unter dickem Teer versteckt

BjörnS-Holzpirat-Baunummer

BjörnS-Holzpirat-P1300178

Leider ist an dem Boot nur noch sehr wenig im Originalzustand und der ganze Innenraum ist mit Teer ausgepinselt. Ich würde denken es hat mal einer Segelschule oder einem Bootsverleih gehört, aber keinem Privateigner der sich liebevoll um sein Schiff kümmert. Vieles ist extrem kostengünstig repariert worden. (So sind z.B. Lochbänder aus dem Baumarkt als Befestigungsösen mit Spaxschrauben ans Heck geschraubt worden, morsches Holz der Schlingerleiste wurde durch das Aufschrauben eines Bleches ersetzt und an jeder Ecke finden sich Massen an Silikon.

Ich habe mitlerweile alle Decksaufbauten entfernt, das Deck abgeschliffen, festgestellt daß es sich um Sperrholz handelt welches ärgerlicherweise auch noch mit verzinkten Schrauben befestigt wurde. Jetzt versuche ich einen kompletten Neuaufbau durch das Aufbringen von 2 Glasfasermatten zu verzögern (kann man sich sicherlich darüber streiten, aber wenn erst das Deck ab ist, dann sind noch die Unterkonstruktion und beide Schergänge in Angriff zu nehmen,…. das wird mir für den Anfang zu viel und meine Kinder wollen diesen Sommer noch segeln).

Der Schwertkasten, Wellenbrecher und Süllbord sowie der Großbaum sehen aus als ob sie schon einmal ersetzt wurden, die originale Baumgabel ist aber erhalten. Fockschienen sind von H&S und sehen auch nicht original aus (es sind auch unterschiedliche Bohrungen im Deck vorhanden die daraufhindeuten daß da mal etwas anderes montiert war).

Die Bodenbretter sind halbherzig aus Sperrholz zugesägt. Der Ruderbeschlag ist schlicht gehalten, eine Führung für das Fall, wie bei den VEB Piraten, ist nicht vorhanden. Die Pinne ist für den Ruderkopf viel zu dünn (also auch nicht original), die Segel stammten von einer FAM und einer VB Jolle.

Interessant finde ich die beiden Lenzventile aus Messing, die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe, die während der Fahrt aber eher Wasser ins Boot befördern, und den Bugbeschlag der wie ein Schutz den ganzen Bug bis unterhalb der Wasserlinie umfaßt.
Am Schwertkasten ist an der Vorderseite Steuerbord ein V eingeschnitzt (vermutlich weil es vorne ist). Die Planken und z.T. auch die Spanten sind, soweit erkennbar, genietet. Die Göhl am Bug geht nach den 3 Punkten in eine Nut über, die am Heck durch diese Raute beendet wird.

Mehr Details sind mir bisher nicht aufgefallen. Ich habe mal die im Forum beschriebene Variante ausprobiert den Schwertkasten mit Epoxidharz abzudichten. Ob das ganze erfolgreich war wird sich hoffentlich dieses Saison noch zeigen.

Nochmal herzlichen Dank für die Mühe,
besten Gruß, Björn

 

Teer soweit das Auge reicht innenbords.

BjörnS-Holzpirat-P1300174BjörnS-Holzpirat-P1300165

Hat jemand Tipps oder Hinweise für Björn? Bitte unten in den Kommentaren.

Shopping – ein neues Segel

Lukas hat sich ein neues Großsegel geleistet (ein Dacron-Segeltuch von Polyant Dimension). Da bin ich ganz neidisch drauf, denn wann kauft man sich schon mal neue Segel? Das ist meistens ein größerer Invest.

Bilder-neues-Segel-025

Lukas hat das Segel aber hier zu einem erstaunlich guten Preis bekommen – ca. 340 EUR (inkl. Segelnummer, ein Fenster, Segellatten und Segelsack). Ein sehr attraktiver Preis.

Natürlich konnte Lukas vor Freude es nicht abwarten das Segel gleich zu testen. Da war auch regnerisches Wetter irgendwie egal 😉

Bilder-Piratenausflug-neues-Segel-009 Bilder-Piratenausflug-neues-Segel-018

Hier habe ich mal einen Tipp zum Lagern von Segeln geschrieben mit KD-Rohren.

Kochbesteck für das Wandersegeln

Zugegeben, ja es war ein Spontankauf beim blau/gelben Möbelhaus. Für das Wandersegeln habe ich gerne etwas Ausrüstung für die Campingküche mit dabei. Dieses Besteck hat es mir angetan. Hoffentlich geht das im Rasen liegend nicht verloren, bei dieser grünen Tarnfarbe 🙂

Wandersegeln-Kochutensilien-CIMG73018

Wandersegeln-Kochutensilien-CIMG73017

Bei der nächsten Wandersegeltour auf der Schlei im August werde ich es ausprobieren.

holzpirat.org war 2 Tage down

Sorry, ein Update ist fehlgeschlagen und die Reparatur ging nicht so schnell wie erhofft. So war die Seite gestern und heute leider nicht erreichbar – quasi abgesoffen.Abgesoffener-Holzpirat-IMG_8494-640px

Nun läuft aber alles wieder einwandfrei (zum Glück) und es kann hier munter weiter gesegelt werden  🙂

Handbreit euch allen oder wie Wolfgang immer sagt:

Coz life´s to short to sail on ugly boats

Euer Malte

Mastfußbrett

Der Mast beim Holzpiraten steht auf so einem dicken Brett aus Eiche mit einem quadratischen Zapfen. Die hier zu sehenden Beschläge sind jedoch individuell, es gibt zahlreiche Ausführungen für das Führen der Fallen insbesondere am Mastfuß.

Mastbrett-20140921_093740

Das zu sehende Drahtseil rechts her im Foto ist vermutlich ein Durchstrecker für das Vorstag (siehe Vorstagbeschlag mit Dürchführung – Plan 4b), welches nach den aktuellen Bauvorschriften (Seite13 – 15.3) aber verboten ist.

Hier vorne im Bug unter Deck lagert man gerne seine Utensilien während des Segelns. Damit die nicht von unten mit Wasser nass werden und sich besser nach vorne schieben lassen, habe ich bei meinem Holzpiraten die Bodenbretter vorne „verlängert“.