Ich nehme an, dass viele von Euch Holzwürmern den Ausrüster Toplicht in Hamburg kennt. Er hat viele Dinge im Angebot für die alte, klassischen Jollen und Yachten, so auch für unseren Holzpiraten. Ich selber bin dort schon seit vielen Jahren Kunde und kenne den Laden noch als er im Friesenweg in Hamburg-Othmarschen war. Seit ein paar Jahren haben sie ein schönes neues Gebäude in der Notkestrasse.
Wer noch nie da war hatte vielleicht auf der boot Messe in Düsseldorf mal Gelegenheit gehabt deren Stand zu bewundern, dann merkt man das dieser Ausrüster etwas anders ist als all die anderen Ausrüster. Das Auge sieht viel mehr Messing, Bronze und ungewöhliche Beschläge, solche wie sie auf alten Traditionsseglern zum Einsatz kommen.
Vor ein paar Jahren hat der NDR mal eine schöne Dokumentation gesendet, die aus der Mediathek verschwunden, aber zum Glück dann doch bei YouTube aufgetaucht ist. Das sind tolle 28 Minuten, die zeigen, wie die Leute dort vom Fach sind.
Ach herrje, ich hatte ganz vergessen wie mühsam es ist an seinem Boot Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Was ist passiert?
Mein Deck ist wellig geworden und an einer alten Bruchstelle aufgebrochen. Dies kündigte sich schon vor einiger Zeit langsam an, aber dann wurde es zuviel des Guten.
Führte ich mein Boot früher eher sporadisch aus der Halle zu Segeln aus, habe ich mittlerweile einen Wasserliegeplatz. Der Witterungen ausgesetzt hat das Boot doch merklich gelitten an verschiedenen Stellen, so auch das Deck am Heck.
Die Pfropfen hatte ich vor 20 Jahren selbst eingeklebt mit Epoxi und auch die darunter liegenden Schrauben aus Bronze-Kupfer hatte ich selbst eingebaut, ich wusste also was mich erwartet. Nun musste das alles wieder runter, etwa drei Dutzend Stück.
Jetzt ist wieder die Zeit gekommen die Jollen zu lackieren. Der Start in die Segelsaison steht kurz bevor. Ich hoffe alles läuft glatt und nichts schief wie in diesem Fall hier leider.
Als ich das sah, tat mir das schon weh ums Herz. Es ist äußerst ärgerlich, wenn man auf einen alten Lack mit einem neuen Lack nachstreicht und feststellen muss, dass beide Lacke sich nicht vertragen. Leider ist man sich ja nie ganz sicher, was ein Voreigner da aufgebracht hat und dann kann so etwas leider passieren. Da bleibt einem nur eins: nochmal alles neu machen und vorher den alten Lack runterschleifen.
Oh der arme Burghard! Seine Schnatterliese sieht gar nicht gut aus und er wird bis dieses Wochenende nicht fertig, um diese großen Löcher zu reparieren.
Vor einiger Zeit habe ich hier gezeigt wie ich meinen Schwertkasten unten abgedichtet habe, indem ich ihn mit Epoxi ausgeschwemmt habe. Fotos davon habe ich seinerzeit nicht gemacht, aber eine Zeichnung der Arbeitsvorgänge angefertigt.
Mittlerweile haben dem Hören nach zwei, drei Leute es zum Vorbild sich genommen und ebenfalls so abgedichtet. Ich freue mich, dass ich damit helfen konnte und besonders freute es mich als sich Sven H. bei mir mit Fotos meldete.
Hier kann man also sehen wie er mit Hilfsleisten den Silikondamm aufgebracht hat, der später das Epoxi daran hindert in den Rumpf zu laufen. Zum diesjährigen Holzpiratenfestival plant Sven mit seinem Boot vorbei zu kommen (nach zweimal gucken – siehe hier), so dass ich mir das ansehen kann.